Beim Wort "Gewalt" denken Jugendliche in der Regel an körperliche oder "physische" Gewalt. Viele junge Menschen beobachten oder erleben Situationen, in denen Jugendliche und Erwachsene zuschlagen, treten oder sogar mit Waffen verletzen.
In einer Schweizer Studie von 2018 berichten 19% der 14- und 15-jährigen Jungen und 10% der Mädchen, dass sie in der Schule innerhalb des letzten Jahres mindestens einmal von andern Jugendlichen geschlagen wurden. Auch wenden männliche Jugendliche selber häufiger körperliche Gewalt an als weibliche: So gibt jeder dritte Schüler und jede zehnte Schülerin in der gleichen Studie an, dass er oder sie mindestens einmal zugeschlagen hat.
Die Ergebnisse zu verübter und erlebter Gewalt schwanken. Nachdem von 2010 bis 2014 ein deutlicher Rückgang stattfand, stiegen die Zahlen bis 2018 wieder etwas an. Die Zahlen beziehen sich auf den Schulkontext.
Körperliche Gewalt kommt nicht häufiger vor als früher. Was aber zunimmt, ist die Brutalität bei einzelnen Gewaltvorkommnissen, z.B. Happy Slapping (Gewalt im öffentlichen Raum).
Allerdings fängt körperliche Gewalt schon früher an, z.B. wenn man bewusst angerempelt oder geschubst wird. Auch wenn jemand einen ungefragt anfasst, kneift oder anspuckt, handelt es sich um körperliche Gewalt.
Die schwersten Formen von physischer Gewalt – oft mit Waffen – führen zu Verletzungen oder sogar zum Tod.